Unbeschwert
Unbeschwert // Eine Ausstellung der Leichtigkeit
Elf Monate lang haben elf kreative Köpfe konzipiert, konstruiert, entschieden, verworfen, neu gedacht und sich weiterentwickelt. Um herauszufinden, wie und mit welchen Mitteln sie welche Gefühle der Leichtigkeit erzählen wollen, haben sie sich auf diverse Kreativtechniken, Workshops, Austauschrunden und Beispielen aus der Kunstwelt eingelassen.
Entstanden sind zehn künstlerische Positionen, eine Ausstellung der Leichtigkeit unter dem Titel „Unbeschwert“, die das Ungreifbare greifbar machen. „Unbeschwert“ist weit mehr als das Ergebnis eines Projektes. Es ist eine kreative Metaebene junger Menschen, die sich konkret mit Fragen des menschlichen Seins auseinandersetzt.
„Wann warst du das letzte Mal unbeschwert? Federleicht, mit Sonne im Gesicht und Wind in den Haaren, der Geist entspannt. Der Himmel blau und die Zukunft voller Möglichkeiten. Glasklar – frei – ruhig. Kannst du dich noch daran erinnern, wie sich dein Körper anfühlt, ganz unbeschwert? So weich, so leicht. Zu leicht? Es wird zu bequem, aus Sorglosigkeit wird Ignoranz und Überfluss. Du spürst die Schwere, die Erdanziehung, die an deinem Körper haftet, das Gewicht auf deinen Schultern. Du kennst den Druck, der sich mit jeder Sekunde unerträglicher anfühlt, das Karussell deiner Gedanken, das einfach nicht aufhört, sich zu drehen. Wo ist die Leichtigkeit jetzt?“
Ausgehend von diesen und weiteren Gedanken haben die Künstler*innen im Alter von 16 bis 21 Jahren das Gefühl des Schwebens bei „Unbeschwert“ erfahrbar gemacht – denn wer könnte gerade nicht ein bisschen Unbeschwertheit gebrauchen?
Svenja Malcher: „Faszination mit Hut“, Analog-digitale Installation, 2023:
Svenja Malcher zeigt mit der raumgreifenden Installation „Faszination mit Hut“, dass die Faszination, die sie mit den verschiedenen Farben und Formen von Pilzen, die – im wahrsten Sinne des Wortes – im Wald und so auch in der Ausstellung wuchern, ihr ein Gefühl von unendlichen Möglichkeiten geben – ein Gefühl der Unbeschwertheit.
Till Bellinghausen: „still“, begehbare Installation, 2023:
Till Bellinghausen schafft mit „still“ einen temporären Moment des Vergessens. In seiner begehbaren Soundinstallation werden Besucher*innen dazu aufgefordert, sich zu trauen, laut nach der Stille zu rufen und so einen Augenblick der Unbeschwert zu erleben.
Marie Köck: „cave“, Videoinstallation, 2023:
Marie Köck vermittelt mit „cave“ ein Gefühl der Gemütlichkeit, der Wohligkeit und der Geborgenheit. Besucher*innen können sich von der liquid art berieseln lassen, dabei die Außenwelt ausblenden und vergessen und ganz bei sich selbst sein.
Jana Frank: „Positives Blau“, interaktive Installation, 2023:
In Jana Franks Raum „Positives Blau“ können Besucher*innen Schwere in Leichtigkeit und negative Gedanken in Kunst verwandeln und damit Teil der Installation werden. Sie sind eingeladen, ins Blaue hinein zu denken und ihre Sorgen loszulassen.
Larissa Ruser: „Ohrmuschel“, begehbare Rauminstallation, 2023:
Larissa Ruser erforscht mit der begehbaren Rauminstallation „Ohrmuschel“ die Geschichten der Unbeschwertheit verschiedener Menschen. Die Besucher*innen sind eingeladen, in die Erzählungen abzutauchen, ihnen zu lauschen und es sich im nostalgischen Ambiente gemütlich zu machen.
Marlene Köppen: „Spaghetti“, begehbare Installation, 2023:
Marlene Köppen schafft mit „Spaghetti“ Raum für Sinnloses. Sie lädt Besucher*innen ein die Ernsthaftigkeit des Alltags vor der Tür zu lassen und darin die Leichtigkeit wiederzufinden.
Teresa Ewers: „Klangteppich“, interaktive Soundinstallation, 2023:
Teresa Ewers gibt mit dem „Klangteppich“ Besucher*innen die Möglichkeit, die Unbeschwertheit des Arrangierens und Hörens von Musik auf spielerische Weise zu erleben. Sie sind eingeladen, sich von der Musik leiten, bewegen und berühren zu lassen.
Anna Daschkewitz: „Rückenwind“, Rauminstallation, 2023:
Anna Daschkewitz gibt mit „Rückenwind“ Besucher*innen die Möglichkeit, nachzuerfahren, was Unbeschwertheit für sie bedeutet: Sich treiben und vom Wind umspielen zu lassen.
Karina Krylova: „RIVER.DNIPRO“, Rauminstallation, 2023:
Mit „RIVER.DNIPRO“ transferiert Karina Krylova ein Stück ihrer Heimat, der Ukraine, in die Ausstellung. Die Besucher*innen sind dazu eingeladen sich in hängenden Tüchern durch die ukrainische Soundinstallation treiben zu lassen und sich dem direkten Blick von Krylova auf ihre aktuelle Lebenssituation in Kiev zu stellen.
Mia Killus: „Feel free to dance“, Soundinstallation, 2023
Mia Killus lädt mit „Feel free to dance“ die Besucher*innen ein, sich in Trance zu tanzen und sich ganz der Musik hinzugeben. Schwere verflüchtigt sich und Leichtigkeit kehrt ein.
03.02.23 – 28.05.23